Smarte Pflanzbeete für die Großstadt: Auf wenig Fläche sollen, bei kleinstmöglichem Verbrauch von Ressourcen, Lebensmittel vor Ort angebaut werden. Solarenergie versorgt dabei eine intelligente, automatisierte Steuerung für Belüftung, Bewässerung und optional Beschattung. Sensoren messen am Tag Lufttemperatur und Feuchtigkeit der Beete. Werden voreingestellte Werte über- bzw. unterschritten, sorgen beim smarten Gewächshaus z. B. Lüfter und Sonnenrollo für die optimale Temperatur. Anhand der Messwerte wird die exakt notwendige Gießmenge errechnet und ideal, mit vom Dach des Gewächshauses gesammelten Regenwasser, am Abend gegossen. Dies alles geschieht energie- und wasserschonend mit grünem Strom.
Intelligente Gewächshäuser und Hochbeete müssen so nicht zwangsläufig täglich manuell vor Ort bewirtschaftet werden. Vor allem bei Gemeinschaftsanlagen von Berufstätigen ein Vorteil. Die Überwachung und Änderung der Messwerte sowie die Steuerung von einzelnen Komponenten funktioniert auch per Smartphone- und Desktop-App. Auch die Installation einer Webcam ist möglich, um aus der Ferne in das Gewächshaus einsehen und dem leckeren Gemüse beim Wachsen zusehen zu können.
Stuttgart Solar arbeitet derzeit an einem Testprojekt im heimischen Garten. Die Vision jedoch ist, dass Smarte Solare Pflanzbeete als nachbarschaftliche Projekte zum gemeinsamen Treff- und Anlaufpunkt der Interaktion und Kommunikation vor allem in urbanen Zentren werden. Kinder können neben den Grundlagen der Photovoltaik und Automatisierung auch ein Verständnis für die Herkunft und das Wachstum von Gemüse erlernen und so Wertschätzung für Lebensmittel in einem städtischen Umfeld entwickeln. Das zusätzliche Grün in der City fördert nicht nur die Artenvielfalt in der Insekten- und Tierwelt, sondern trägt auch zu einem verbesserten Stadtklima bei.
Automatische solare Bewässerungen gibt es zum Beispiel ab 90 €.
Der Bezirksbeirat Bad Cannstatt hat 2022 Stuttgart-Solar Fördermittel bereitgestellt, um auf zwei Fahrradanhängern solare, mobile Pflanzbeete zu ermöglichen. Die kleinen Gemüse- und Kräutergärten sind von Geco Gardens hergestellt worden. Sie bestehen außer den Beeten selbst auch aus einer Wurmkompostierung und einer solaren Bewässerung. Die fahrbaren Pflanzungen sollen an wechselnden Orten in Bad Cannstatt positioniert werden und der Bevölkerung nicht nur zur Anschauung sondern auch zur Nutzung zur Verfügung stehen.
Eine Station ist z. B. der Abenteuerspielplatz Spielberg. Hier haben Kinder aus der Umgebung die Gärten mit aufgebaut, angepflanzt und dort werden sie auch die ersten Radieschen ernten können. Für den Verein Stuttgart Solar e. V. ist das Projekt eine weitere Umsetzung seines Urban-Gardening-Konzeptes.
Vertikale, bifaciale (doppelseitige) Photovoltaik, oder einfacher gesagt: Solarzäune, sind eine platzsparende, vielseitige Variante der Agri-PV. Durch ihren sehr geringen Flächenverbrauch sind sie nahezu überall einsetzbar. Die Umzäunung von Ackerflächen oder des Bauernhofs, sowie Einzäunung der Weideflächen von Schafen, Kühen und anderen Nutztieren ist damit möglich. Einfriedung und Energieerzeugung werden hierbei nutzbringend kombiniert. Auch außerhalb des Agrarsektors finden sich Anwendungsmöglichkeiten: Entlang von Autobahnen und Bahngleisen oder innerorts zur Umzäunung von Grundstücken.
Ein Mini-Gemüsegarten für eine grüne und gesunde Stadt: Auf wenig Fläche, mit kleinstmöglichem Verbrauch von Ressourcen können Lebensmittel angebaut werden. Die Energie für die intelligente Steuerung der Bewässerung wird durch Solarmodule direkt am Beet gewonnen. Ebenso ideal wie genial ist, wenn die Bewässerung durch Regenwasser erfolgen kann. Somit bleibt mehr Zeit für andere schöne Dinge, da die persönliche Bewässerung nicht mehr jeden Tag notwendig ist.
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