Städtebau

Die Zukunft deutscher Städte ist erneuerbar

Anspruch und Wirkungsfeld unseres Arbeitskreises Städte und Gebäude

Großstädte als Zentren der Wirtschaft und des Lebens

Die urbanen Ballungszentren haben einen enormen Energiebedarf. Gewerbe, Handel und Industrie machen in Deutschland zusammen fast die Hälfte des Verbrauchs aus. Ein Verbrauch, der derzeit noch aus knapp 50 % nicht erneuerbarer Energiequellen generiert wird. Der Mammutanteil der erneuerbaren Energieerzeugung findet fernab der Gewerbe- und Bevölkerungszentren des Landes in ländlichen Gebieten statt. Wirft man einen Blick auf Baden-Württemberg, wird deutlich, dass regenerative Energieerzeugungsmethoden vor allem dort angewandt werden, wo Platz ist. Landkreise mit geringerer Bevölkerungsdichte, wie z. B. der Main-Tauber-Kreis und Schwäbisch-Hall, sind Spitzenreiter bei der nachhaltigen Stromerzeugung, während der Stadtkreis Stuttgart eher am hinteren Ende zu finden ist.

Warum Städte das solare Schlusslicht bilden und wieso das nicht so sein muss

Windkraft- und große Solaranlagen brauchen viel Platz.


Wir von Stuttgart Solar e. V. wollen, dass das Potenzial in der Landeshauptstadt, aber auch in Land und Bund, ausgeschöpft wird. Wir setzen uns in Projekten und Initiativen für den Ausbau der Photovoltaik auf allen Dächern ein. Wir handeln exemplarisch, prüfen, fordern und unterstützen Baubiolog*innen, Sanierer*innen und Architekt*innen bei der Planung und Umsetzung. Daneben geben wir Anstöße für Politik und Gesellschaft zu höherem solarem Engagement. Anspruch und Anliegen sind dabei für uns, die Sozialverträglichkeit und Machbarkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Großstädte sollen als Hauptverbraucher möglichst auch Haupterzeuger des Solarstroms werden. 

Das Bild zeigt das Rathaus Stuttgart unter einem sonnigen blauen Himmel.

Politik, Bürger, Unternehmen – Engagement auf allen Ebenen

Wer jetzt etwas für die Energiewende tun muss

Die Energiewende funktioniert nur, wenn alle Ebenen der Gesellschaft aktiv darin involviert werden. Vom Mieter und der Hauseigentümerin, über die Unternehmerin und den Großgrundbesitzer, bis hin zur Stadtverwaltung und Landes- sowie Bundesregierung: Die Verwirklichung einer nachhaltigen, klimafreundlichen Zukunft liegt im Interesse aller. Jede*r muss, wo es geht und sinnvoll ist, Engagement zeigen.



Die Verwaltung und Politik müssen die Rahmenbedingungen für den Bau von Photovoltaikanlagen – sowohl für Solarparks auf dem Land als auch für Dachanlagen in der Stadt – so gestalten, dass neue Anlagen schnell und unkompliziert ans Netz geschlossen werden können. Bürokratische Hürden und Papierberge müssen reduziert, während weitere Anreize für Privatpersonen und Unternehmen geschaffen werden müssen. Photovoltaikanlagen wie Wärmepumpen müssen von der Bevölkerung als die Investitionsmöglichkeit wahrgenommen werden, die sie in der Tat sind. Auch die intelligente Steuerung des Energieverbrauchs mit einer intelligenten Steuerung wie z. B. der Betrieb von Waschmaschinen tagsüber hilft der Umwelt. Eine Investition in Solaranlagen ist vergleichbar mit einer Geldanlage bei einer Bank. Bringt aber oft deutlich mehr Rendite.

Die Landeshauptstadt Stuttgart als solarer Leitstern

In Stuttgart gibt es über 1.400 städtische Liegenschaften, nur auf einem Bruchtal ist heute Photovoltaik installiert. Werden die Möglichkeiten auf diesen Liegenschaften weiterhin nicht ausgenutzt, hat dies einen negativen Effekt auf die Ausschöpfung erneuerbarer Energien und es gibt mehr Gegenwind bei weiteren Forderungen neuer Pflichten für Bürger*innen und Unternehmen.


Stuttgart Solar steht im Dialog mit der Stuttgarter Verwaltung, sowie mit Abgeordneten und Entscheidungsträgern auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene. Wir suchen nach geeigneten Dächern von öffentlichen und privaten Gebäuden, aktuell etwa Flüchtlingsheime oder dem Stuttgarter Gaskessel, für dessen Nutzung zur Erzeugung von Solarstrom wir ein Fachgutachten in Auftrag gegeben haben. Wir stellen Anfragen im Gemeinderat zur Prüfung und Umsetzung von Photovoltaikvorhaben und fordern Politiker*innen dazu auf, selbst aktiv und konkret tätig zu werden. Mit unserer Kompetenz auf dem Gebiet der Solarenergie stehen wir mit Beratung und Unterstützung Bürger*innen und Unternehmen zur Seite. Als gemeinnütziger und unabhängiger Verein können wir als Bindeglied zwischen Menschen und Politik agieren und so zu einer verbesserten Kommunikation beitragen, Aktivismus fördern und einer nachhaltigen Zukunft zuarbeiten.



Natürlich arbeiten wir deshalb auch sehr eng mit dem Klima- und Umweltbündnis Stuttgart (KUS) aktiv zusammen.

Das Bild zeigt eine Panoramaaufnahme des Stuttgarter Ostens, rechts den Gaskessel mit hineinmontierten Photovoltaikmodulen.

Dächer von Morgen – Grün und Solar

Die klima- und lebensfreundliche Stadt

Die Stadt von morgen bietet mehr als genug Platz für Photovoltaikanlagen, um einen großen Teil ihres eigenen Energiebedarfs zu decken. Dächer und viele versiegelte Flächen der Stadt bieten Platz für Solarstromanlagen, um neben den Solarpaneelen die Dächer mit Pflanzen und Natur zu bereichern. Grünflächen, die Lebensräume für Insekten bieten, Gewächshäuser für den örtlichen Anbau von verschiedenen Nahrungsmitteln bis hin zu kleinen Parks, die zu nachbarschaftlichen Treff- und Entspannungsorten werden. Dabei sind solche Vorhaben nicht nur auf Wohngebäude beschränkt: Auch auf den Dächern von Industrieanlagen und Gewerbegebäuden sind sie umsetzbar. Neben einem Beitrag für ein positives Stadtklima und den finanziellen Einsparungen durch den selbst produzierten Solarstrom entstehen zusätzlicher Mehrwert für das Unternehmen und dessen Belegschaft.


Werden in Zukunft Bilder von den Dächern der Stadt von Morgen geschossen, soll ein glückliches, gesundes Grün den Farbton dominieren. Damit aus dieser Vision für die Dächer von Morgen, die Realität von Heute wird, planen wir bei unseren Projekten möglichst oft die Bepflanzung von Dächern und versiegelten Flächen mit ein und setzen uns für eine erhöhte Sensibilisierung und Beachtung dieses wichtigen Themas bei Bürger*innen, Unternehmen und Politik ein. Wir informieren uns und unsere Partner*innen über die neuesten Erkenntnisse auf den Gebieten des Urban Gardenings und der Dachbegrünung.

Städte-Challenge - Wattbewerb!

Der Wattbewerb ist ein Wettbewerb für Städte und auch Gemeinden, bei dem es um den beschleunigten Ausbau von Photovoltaik geht. Unser Ziel ist es, die Energiewende in Deutschland durch exponenziellen Ausbau von Photovoltaik zu beschleunigen. Dies dient dem Erreichen des 1,5°C-Ziels des Pariser Klimaschutzabkommens, das durch die gegenwärtig von der Politik getroffenen Klimaschutz-Maßnahmen nicht erreicht wird. Für das Klimaziel muss die Energiewende zu 100 % erneuerbaren Energien im Jahr 2030 führen.


Der Start von Wattbewerb erfolgte am 21.02.2021 in Stuttgart. Eine Teilnahme weiterer Städte ist jederzeit möglich.


Die Städte sind nun gefordert, durch Kooperation zwischen Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft in der Stadt eine Strategie zu entwickeln, wie die Dachbesitzer*innen in der Stadt überzeugt werden können, ihre Dächer mit PV-Anlagen auszustatten. Ob Einfamilienhäuser, große Mietshäuser oder Dächer auf gewerblich oder industriell genutzten Gebäuden: Sie alle bieten das Potenzial, das für die lokale Energiewende vor Ort erschlossen werden muss. Wollen Sie mithelfen, dass aus der Landes- auch die Solarhauptstadt Baden-Württembergs wird? Dann engagieren Sie sich im Zuge der Städte-Challenge für eine sonnig-solare Schwabenmetropole. Jedes Solarmodul zählt, sei es mit einem Balkonkraftwerk oder einer großen Dach-PV-Anlage.

Teilen Sie Ihre Vision von der nachhaltigen Stadt von Morgen mit uns

Liegen Ihnen klimafreundliche Städte, erneuerbare urbane Energieerzeugung und pflanzen- und artenreiche grüne Dächer ebenfalls am Herzen? Wollen Sie Ihr eigenes Dach mit einer Photovoltaikanlage versehen? Oder brauchen Sie Beratung und Unterstützung bei einem größeren Projekt auf dem Dach ihres Unternehmens?


Dann melden Sie sich gerne bei unserem Arbeitskreissprecher und teilen Sie Ihre Vision von der nachhaltigen Stadt von Morgen mit uns.

Share by: